Genau beobachtet: Steigerung Ihres GKV Beitrages

BAP GKV

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die Beitragsentwicklung Ihrer GKV verlaufen ist?

Häufig hört man scheinbar extreme Zahlen aus dem System der PKV. Hier sprechen die Medien gerne von „Explosionen“ und zitieren besonders negative Beispiele sogar mit 40 – 70% innerhalb einem Jahr. Dass es sich hierbei um eine lang angekündigte Extremität handelt wird hierbei gerne verschwiegen. Doch wichtiger:Wie hoch schätzen Sie die durchschnittliche Verteuerung der Gesamtbranche? Denken Sie immer noch im zweistelligen Bereich? Dann darf ich Sie beruhigen! Mit 4,7 % ist die gesamte Branche im Durchschnitt angestiegen. Übrigens ein Wert, welcher auch durch zahllose, namhafte Wissenschaftler nahezu jährlich in ähnlichen Höher bestätigt wird.

Wenn Sie sich nun fragen, wie sich diese Verteuerung potenziert, kann einem schwindelig werden. Doch wie hoch ist die Verteuerung in der GKV?

Was schätzen Sie, wie hoch die jährlich, durchschnittliche Verteuerung innerhalb der GKV seit 1970 bis 2010 war?

Hier gibt es zwei Faktoren zu berücksichtigen:

1. Die beitragsmäßige Anpassung von einem Grundbetrag im Jahre 1970 von 50,31 € bei einer Bemessungsgrenze i.H.v. 613,55 € und einem Beitragssatz i.H.v. 8,2%.

Im Jahre 2010 lag die Beitragsbemessungsgrenze bereits bei 3750,-€ und einem Beitragssatz in Höhe von 14,6% zzgl. Zahnergänzung 0,9% und weiteren Kosten für die Pflegeversicherung. Insgesamt: 641,25.

Damit ergab sich eine Verteuerung von jährlich 6,57 %

Wer glaubt, dass es nun langsam ein Ende erreicht hat, darf sich seit 2012 über einen Gesamtaufwand von über 740,-€ und mehr freuen.

2. Leistungsmäßige Anpassung: Doch damit noch lange nicht genug. Während die PKV im Verlaufe der Jahre ständige Leistungsoptimierungen betrieb, hatte die GKV eine Menge von Gesundheitsreformen mit teilweise massiven Kürzungen durchgeführt.

So hat die PKV seit 1992 zunächst Altersrückstellungen eingeführt, welche die Beiträge auch im Alter stabilisieren, später wurden diese sogar portabel. Es wurden Sondertarife für Notfälle und besondere Situationen geschaffen und Tarife klar gestellt. Dabei durften jedoch niemals Leistungen gekürzt oder gar gestrichen werden.

Ganz anders die GKV. Streiten sich die Gelehrten aktuell in der Öffentlichkeit um „Wartezeiten“, geht es schon längst um viel wichtigere Punkte… Streichung von Brillen und Zahnersatz, sogenannten „versicherungsfremde Leistungen“, Budgetierungen an allen möglichen Ecken und Einflussnahme auf Leistungserbringer. Auch diese Handlungen bedeuten schon längst keine „Solidarität, sondern viel mehr handfeste, versteckte Verteuerungen.

Fazit und Perspektive:

Je nach Wissenschaftlicher Schule spricht man von 9 – 11% Verteuerung in den gesetzlichen Systemen (GKV).

Unabhängig von beliebten Nebenkriegsschauplätzen muss wohl mit weiteren Kürzungen und Streichungen gesprochen werden. Ob es bei dem von Herrn Spahn (CDU) prognostizierten Veränderungen kann man nur hoffen. Bereits im nächsten Jahr werden die gesetzlichen Kassen wohl trotz staatlicher Zuschüsse in astronomischen Höhen nicht an weiteren Kürzungen und Beitragserhöhungen vorbei kommen.

Daher unsere Empfehlung: 

Weiter beobachten, Schlagzeilen hinterfragen und auf die Grundlagen und wissenschaftlichen Thesen achten. Sie haben Fragen, oder benötigen Hilfe, dann befragen Sie uns sehr gerne dazu?

Vom Hören Sagen zum Wissen – Beratung auf wissenschaftlicher Grundlage

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